Proud to be Punk #10, Juli 2008

Es dürfte wohl schon eine halbe Ewigkeit her sein, als ich mir diese Berliner Bande in der Dresdner Chemiefabrik erstmalig optisch wie auch akustisch eingeflößt habe. Ich war damals sehr angetan von ihrem einfach gestrickten, vor allem durch die coole Bühnenperformance von Frontfrau Eddy durchaus authentisch wirkenden Punkrock-Sound, so dass ich spontan meine Musiksammlung um ihr Debütalbum bereicherte. Nun dreht der zweite Streich von Daisy Chain - diesmal nur als Silberling veröffentlicht - fröhlich seine runden in meinem CD-Player und kann mich erneut überzeugen. Auch auf ihrem aktuellen Longplayer sind sie ihrem Stil treu geblieben, so dass sich eure ohrenschmalzverkrusteten Lauscherchen auf insgesamt 12 zumeist englischsprachige Songs einstellen dürfen, die die werte Höhrerschaft mit Stücken wie "Punkrock boy", "In a bar", "TV sick", "Fuck you!" oder "At the Ausländerbehörde" zu einer textlichen Rundreise durch die Höhen und Tiefen des alltäglichen Lebens entführt.
Hier bedarf es weder Mauern einreißender Gitarrenriffs noch wüster Schlagzeugprügelorgien oder brachial-bösem Brunftschrei-Gesang - hier wird mit viel Elan straighter female-fronted Punkrock mit der nötigen Dosis Herzblut fabriziert! Lediglich das durch den fortwährend weiß gehaltenen Hintergrund recht steril wirkende Booklet hätte z.B. durch einige thematisch passende Bilder etwas aufgepeppt werden können.